Ein Gin, der nicht Gin heißt?!
12.02.2016 17:00
Seit geraumer Zeit hatte der kleine Weinkoch aus einiger Entfernung den Hype um den Gin verfolgt.
Eigentlich dachte er, dass dies nur eine Modeerscheinung sei, die schneller wieder ginge, als sie gekommen war. Aber da hatte er sich wohl getäuscht. Ganz im Gegenteil - der Hype nahm so extreme Formen an, dass der kleine Weinkoch manchmal nur den Kopf schütteln konnte.
Immer und immer wieder kam ein neuer, noch stylischerer Gin auf den Markt. Und es wurden immer mehr Zutaten, aus denen diese Gins bestanden.
Und dann nannten die Macher dieser Gins die Zutaten auch noch Botanicals. Der kleine Weinkoch wartete nur darauf, dass ein Gin mit 180 verschiedenen Botanicals auf den Markt kam. Warum brauchte der Mensch einen Gin mit so vielen verschiedenen Zutaten, denn eigentlich ist und bleibt der Gin ja nichts anderes als eine Wacholder-Spirituose?
Und was macht man in einem Moment, in dem ein Hype eine Dynamik gewinnt, die das Wesentliche aus den Augen verliert? Man konzentriert sich auf das Wesentliche!
Nämlich den Hauptbestandteil von jedem ursprünglichen Gin: den Wacholder!
Natürlich musste der kleine Weinkoch sich durch die ganz klassichen London Gins trinken, die in den meisten Fällen noch das Hauptaugenmerk auf den Wacholder legten. Aber die ganzen klassischen Gins gab es ja nun auch schon überall. Und als der kleine Weinkoch die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, einen möglichst regional und ursprünglich produzierten Gin zu finden, den er in seinem Laden anbieten konnte, da stolperte er über einen Gin, der gar nicht Gin hieß und dann auch noch aus Hagen kam.
Denn: nicht jeder Gin ist ein Doppelwacholder, aber jeder Doppelwacholder ist ein Gin!
Also machte sich der kleine Weinkoch auf nach Hagen zur Wachholderbrennerei August Eversbusch. Und wer jetzt denkt - Wachholder wird doch mit einem h geschrieben - richtig und doch irgendwie falsch. Denn bei den Eversbuschs in Hagen wird der Doppelwachholder seit eh und je mit zwei h geschrieben - und das ist gut so! Also ab sofort: Wachholder!
Den Eversbusch Doppelwachholder gibt es schon bei immer gleicher Rezeptur seit 1817, die Flasche wirkt, als käme sie aus einer anderen Zeit und bietet einen sympathischen Kontrapunkt zu den immer stylischeren Gins der heutigen Zeit. Und was das Wichtigste ist - dieser Gin hat es noch nicht einmal nötig, Gin zu heißen, ist aber trotzdem einer der klarsten und ursprünglichsten auf dem Markt.
Aber das Allerwichtigste war, dass der Eversbusch Doppelwachholder pur großartig war, im klassischen Martini Dry eine super Figur machte, mit diversen Tonic Water immer neue Facetten zeigte und dann auch noch mit einem der besten Freunde des kleinen Weinkoch harmonierte, dem Fritz Müller. Keine Ahnung, wie er darauf kam, den Doppelwachholder mit dem Fritz Müller Perlwein zu vermählen, aber vor allem mit dem rosa Fritz Müller und ein bisschen Limette oder Zitrone und Eis gefiel der Doppelwachholder dem kleinen Weinkoch exorbitant gut.
"Ist es nicht ein schönes Paar?!"
Jetzt fehlte nur noch ein Name für dieses Getränk -
"Fritz Müller-Eversbusch" natürlich!
Und das Beste: Den Eversbusch Doppelwachholder gibt es ab sofort beim kleinen Weinkoch und den Fritz Müller-Eversbusch gibt es in der neu eröffneten Weinbar des kleinen Weinkoch - mehr dazu unter:
www.facebook.com/kochwein.
Und so war der kleine Weinkoch diesmal nicht froh, dass er aus einem so großartigen Weinland wie Deutschland kam, sondern dass er aus einem so großartigen Wachholderland wie Deutschland kam...